Offenbach gewinnt neue Einwohner*innen – sie bringen ihr Auto mit. Leute haben Geld für einen Dritt- oder Viertwagen – sie kaufen sich noch eins. Neue SUV’s werden immer größer und schwerer – kein Ende in Sicht. Und Dr. Schwenke lädt ins Parkhaus mit den XXL-Parkplätzen ein. Wir fragen uns: Wohin mit all dem Blech? Und wo bleibt noch Platz für die Fußgänger*innen?
Wir laden ein zu einem Impulsvortrag mit anschließender Diskussion im Filmklubb Offenbach:
Prof. Dr. Heiner Monheim, Experte für Mobilitätskonzepte Sabine Groß, Bürgermeisterin der Stadt Offenbach Frank Achenbach, IHK Offenbach, Mitglied der Geschäftsführung
Moderation: Anja Zeller; Politische Geschäftsführerin beim VCD Hessen
Termin: 04. September, Einlass ab 18:00, Beginn 19 Uhr
Streuobstwiesen sind wertvolle Biotopstrukturen unserer hessischen Kulturlandschaft. Sie erhöhen die Artenvielfalt und können bis zu 450 Pflanzen- und 3000 Tierarten beherbergen.
Das Ehepaar Annette und Helge Herget sind beide zertifizierte Landschafts- und Obstbauern: Sie werden über Ihre Erfahrungen bei der Anlage und Pflege von Streuobstwiesen referieren und laden alle Interessierten ein sich einzubringen und auszutauschen. Es besteht im Nachgang die Möglichkeit im Rahmen der NABU-Arbeitsgruppe Grundstückspflege selbst Hand anzulegen, und bei der Pflege unseres Baumpatengrundstücks auf dem Gailenberg in Mühlheim praktisch mitzuwirken. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Dienstag, 24.6.2024, von 19 h bis 21 h
Gemeinschaftsraum der Seniorenwohnanlage Fährenstrasse 6, 63165 Mühlheim,
Die Veranstaltung ist kostenlos, Gäste sind willkommen.
Schlangen sehen wir selten, dabei sind sie ein wichtiger Teil im Nahrungsnetz. Die Zuhörer erfahren, wie sich Schlangen von anderen Tieren unterscheiden, sie erhalten einen Überblick über die Vielfalt von fast 4000 Schlangenarten und Beispiele für deren Anpassungen an verschiedene Lebensräume und Lebensweisen. Der Referent erläutert welche Schlangen in Deutschland heimisch sind und welchen Schutzstatus diese haben. Er wird eine ungiftige und harmlose Kornnatter mitbringen, so dass die Gelegenheit besteht, eine lebende Schlange zu erleben.
Dr. Berg unterstützt ehrenamtlich ein Projekt, das untersucht ob Bildungsveranstaltungen unsere Sicht auf Schlangen beeinflussen. Daher wird er vor und nach dem Vortrag die (erwachsenen) ZuhörerInnen bitten, einen kurzen Fragenbogen auszufüllen.
Mit viel Engagement und Sachkenntnisse, zeigt die BürgerInitiative Luftverkehr (kurz BIL) auf, wie es wirklich um die Fluglärmbelastung der Offenbacher in Offenbach steht.
Zentrale Ergebnisse Fluglärmbericht Offenbach
Quelle: BürgerInitiative Luftverkehr (BIL)
Forderungen der BIL zur Lärmreduktion
Die Entgeltordnung des Frankfurter Flughafens muss noch stärker laute und schadstoffreiche Flugzeuge belasten.
Weiter muss an der Forderung nach einem Nachtflugverbot zwischen 22:00 und 06:00 Uhr festgehalten werden. Zwischenschritte bezüglich Reduktion der Ausnahmegenehmigungen und eine Verschärfung der Regelung von Landungen nach 22:00 bzw. 23:00 sind dringend.
Bei den Lärmwerten müssen die Werte der Weltgesundheitsorganisation WHO umgesetzt werden (vgl. Bericht S.3).
Wirbelgeneratoren sind bei allen Flugzeugen der A320-Klasse umgehend einzubauen. – Bei den Regelungen zum Anflug sind lärmarme Regelungen zum Ausfahren der Landeklappen und des Rollwerks verbindlich festzulegen.
Verfahren zur Umleitung von Anflügen von der Kernstadt Offenbach auf das Umland („Segmented Approach“) sollten ausgebaut werden.
Der ausführliche Bericht steht steht hier zum Download bereit: Fluglärmbericht
Immer wieder wird er als Referenz für Projekte genannt: Der Masterplan Offenbach. Doch inzwischen ist er in die Jahre gekommen und hat schon früher soziale und ökologische Belange nicht ausreichend berücksichtigt.
Stadt bricht ihr Versprechen Alternativen unter Bürgerbeteiligung zu prüfen
Der Plan der Stadt Offenbach eine Straße durch den Lohwald zu bauen ist für Stadtfieber ein Fokusthema. Im Mai 2022 hatte der Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke gegenüber Stadtfieber versichert es würden im Rahmen der Planungen auch alternative Lösungen unter Einbindung der Bürger evaluiert. Eine solche Bürgerbeteiligung wird es nicht geben. Als Grund nennt die Stadt, man habe auf keinen geeigneten Moderatoren finden können. Hier die Antwort der Stadt vom 19. April 2023 (Kurz nach der OB-Wahl): Rückmeldung-Stadt-OF-Neue-Strasse
Von unserer Seite wurde eine externe Moderation nie gefordert. Gerne hätte wir uns an der Evaluierung auch direkt mit den Planern der Stadt beteiligt. So drängt sich für uns der Verdacht auf, hier wird die einst vollmundig versprochene Bürgerbeteiligung mit vorgeschobenen administrativen Gründen verhindert wird. Sicherlich kein Grund für uns beruhigt auf die Kompetenz und Transparenz der Akteure zu vertrauen. Wir bleiben weiter dran an diesem Thema!
Stadtfieber setzt Dialog mit den künftig ansässigen Firmen am Innovationscampus fort
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte: Nach diesem Motto trafen sich Aktive der Bürgerinitiative Stadtfieber am 12. Juni mit den jeweiligen Vertretern der Firmen BioSpring GmbH und SAMSON zu einem informellen Waldspaziergang.
Von links: Günter Fritsche (Biospring), Sven Donner, Dr. Waltraud Huni, Dr. Harry Neß, Dr. Gerd. Dettweiler, Liane Petermann, Daniel Wiljotti, Peter Janat
Der Rundgang startete im westlichen Lohwald, durch das die geplante neue Straße zwischen der B448 und der Mühlheimer Straße führen soll. Der Waldspaziergang wurde geleitet von Dr. Waltraud Huni (NABU Mühlheim-Offenbach) und Daniel Wiljotti (BI Natürlich Bieber-Waldhof). Der Lohwald ist mit seinem kalkhaltigen Untergrund ein seltenes ökologisches Kleinod in der Untermainebene. Ein sehr alter Mischwald aus Eichen und Hainbuchen bietet er auf kleinstem Raum Biodiversität durch abwechselnd kalkigen und sandigen Untergrund und durch teilweise wellige Höhenprofile. Er bietet seltenen wärme- und kalkliebenden Pflanzen einen geeigneten Standort, wie dem Echten Steinsamen, dem Tausendgüldenkraut oder auch der Orchidee Weißes Waldvöglein. Zudem vernetzt er den westlich gelegenen Leonhard-Eißnert-Park mit dem Mühlheimer Stadtwald im Osten zu einem wertvollen Biotopverbund.
Bei der favorisierten Bauvariante (Nord 1C & Süd3) der Verbindungsstrasse soll ein etwa 16 m breiter Streifen entlang der bereits vorhanden S-Bahnstrecke entstehen. Hierfür müssen zirka 7000 Quadratmeter Waldfläche gerodet werden, darunter auch etwa 80 Bäume, die älter als 100 Jahre sind. Sie wären Opfer einer weiteren Flächenversiegelung. Hinzu käme der Verlust weiterer Bäume für die Baumaßnahmen selbst: Es ist der Bau einer Versorgungsstraße notwendig sowie die Befestigung der Straßenränder. Die Zahl der Bäume, die dafür gefällt werden müssten, wurde bisher noch nicht beziffert.
Zudem wurde von den Stadtplanern nicht berücksichtigt, dass durch die Baumaßnahmen der natürliche Waldrand entfernt wird. Was das bedeutet, wurde den Firmen- und Stadtfiebervertretern direkt vor Augen geführt: Die Bäume an einem gewachsenen Waldrand sind im oberen Bereich durch Äste und Laub in Richtung Sonne geschützt, und im unteren Bereich durch den vorgelagerte Kraut- und Gebüschsaum. Wird dieser Waldrand vernichtet, sind bei den dahinterstehenden Bäumen aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung, der sie dann ausgesetzt sind, Folgeschäden zu erwarten. Diese können zum Aufplatzen der Rinde und mittelfristig zum Verlust der betroffenen Bäume führen. Diesen so genannten „Sonnenbrand“ konnte die Gruppe an Bäumen hinter einer vorhandenen Kahlschlagfläche in unterschiedlichen Variationen, von leichten Schäden bis zu abgestorbenen Bäumen, beobachten.
Ein bislang wenig beachtetes Risiko des Straßenbauprojektes besteht darin, dass die Trasse unmittelbar an der Giftmülldeponie „Am Schneckenberg“ vorbeiführen soll. Die Anlage wurde in den 1960er Jahren ohne erdseitige Abdichtung angelegt. Nach ihrer Schließung in den 1980er Jahren wurden Emissionen festgestellt, eine Sanierung nach dem Kapillarsperrverfahren mit Rheinsand war erforderlich. Aus Kostengründen wurde zur Abdichtung nach oben aber nur eine 50 Zentimeter dicke Erdschicht aufgetragen. Die Bautätigkeit an der Straße und der zu erwartende Schwerverkehr auf der Straße könnten dieses fragile Gebilde empfindlich stören, und einen Wiederaustritt gefährlicher Giftstoffe in die Luft, ins Erdreich und ins Grundwasser auslösen.
Die Firmenvertreter Sven Donner (SAMSON AG) und Günter Fritsche (BioSpring GmbH) nahmen die ökologischen Zusammenhänge zur Kenntnis, und bedankten sich für die Einblicke vor Ort.
Zusammenschluss klimainteressierter Gruppen in Offenbach | Erstes Treffen
Das Restaurant „Navale“ am Hafen füllte sich schnell anlässlich des ersten Treffens des Klima-Netzwerks Offenbach am 23. Januar 2023. Nach anfänglich 25 Aktiven aus Vereinen, Organisationen, anderer Bürgerinitiativen und Vertreter*innen aus dem Stadtparlament schwoll die Teilnehmerzahl im Laufe des Freitagabends immer mehr an. Sie kamen mit unterschiedlichen Vorstellungen, um den von Stadtfieber verfolgten Ansatz gemeinsamen Handelns zu stärken, für die Gegenwart und die zukünftige Generation den städtischen Lebensraum durch eine Verkehrs- und Klimawende, weniger Lärm, bessere Luft, gutes Trinkwasser und gesündere Ernährungsangebote sozial und ökologisch lebenswerter zu machen.
Auf städtischer Seite liegt hier nach Auffassung der Anwesenden vieles im Argen. Alle Vertreter*innen der Initiativen wie Natürlich Bieber Waldhof, VCD, Nabu, radraum, Offenbach diskutiert, Naturfreunde, Stadtbiotop und andere Aktive berichteten über ihre Eindrücke vom Umgang der städtischen Verwaltung und politisch Verantwortlichen mit ihren Interessen und ihrem Engagement, sodass weder das 1,5-Grad-Ziel der Klimaerwärmung, die Verringerung des CO²-Ausstoßes erreicht und die Wasserversorgung garantiert werden. Statt die Grenzen des Wachstums zu erkennen werden – so der Eindruck – weiter Böden versiegelt, der Kfz-Verkehr verstärkt und durch Industrieansiedlung bzw. Gebäudeverdichtungen die Wasserversorgung aus dem vorhandenen Grundwasser gefährdet. Als Beleg einer fehlenden Vision für eine klimaneutrale Stadt werden in den Wortbeiträgen die meisten Reden der Fraktionsvorsitzenden in den Haushaltsberatungen 2022 des Stadtparlaments herangezogen.
Auf Basis einer Sammlung von Ideen aus den anschließenden Gesprächen wird nun von Stadtfieber, so die Zusage, ein Mosaik erstellt werden, um mit zukünftigen Aktivitäten die Ziele von mehr sozialem Leben und mehr Grün in der Stadt Realität werden zu lassen. Gleichzeitig versteht die Bürgerinitiative große Beteiligung bei dem Neujahrstreffen als Aufforderung für das Jahr 2023, das Klima-Netzwerk in Offenbach zu erweitern und zu verstärken, sich in gegenseitiger Solidarität bei Aktionen zu unterstützen und mit öffentlichen Veranstaltungen für die Umsetzung der Ziele in der Bürgerschaft zu werben.